Der Rote Faden für den Verbandsaufbau

Aus Falken-Wiki
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Der Verbandskasten ist eine Arbeitshilfe für eure Gliederungen vor Ort für die Überprüfung, den Erhalt und den Ausbau von Gliederungen und ihren Strukturen. Hier werden unterschiedliche Herausforderungen und Lösungsansätze beschrieben und auf weiterführende Materialien verwiesen. Beim Verbandskasten handelt es sich um ein Wiki, d.h. der Arbeitsprozess, Einschätzungen und zur Verfügung gestellte Materialien beschreiben keinen abgeschlossenen Prozess. Die Arbeitshilfe soll sich ständig weiterentwickeln und lebt von euren Erfahrungen in den Gliederungen und Rückmeldungen aus den Gliederungen.

Anmerkungen zur Benutzung

Der Verbandskasten basiert auf einem Kriterien-Katalog, der die vitale Ideal-Gliederung beschreibt und einen Selbstcheck für alle Gliederungen des Verbandes darstellt.

Wenn ihr die Leitfrage eines Kriteriums unzweifelhaft mit JA beantworten könnt, dann ist in dem Bereich alles in Ordnung und ihr könnt weiter in der Tabelle gehen. Wenn die Antwort aber Nein lautet, hat die AG Verbandsaufbau in der letzten Spalte mögliche Instrumente und Lösungsansätze gesammelt, die als Ausgangspunkt für eure Aufbaustrategien dienen können. Natürlich müsst ihr die Liste nicht von oben nach unten durchgehen, sondern könnt auch gezielt nach den für euch interessanten Bereichen schauen.

Wir haben bewusst die Form eines Wikis gewählt, weil dies die Mitarbeit und den Erfahrungsaustausch und -transfer, über alle Gliederungsgrenzen hinweg, ermöglicht. Wir sind also interessiert an erfolgreichen Lösungsansätzen, neuen Instrumenten und weiteren Arbeitshilfen, damit alle von euren Ideen, eurer Praxis und Erfahrung lernen können. Wenn euch etwas etwas fehlt oder ihr Anmerkungen habt, nutzt bitte einfach die Seite Diskussion und schreibt dort eure Änderungswünsche und Ergänzungen auf. So können eure Beiträge von allen gesehen werden. Ihr könnt auch die Beiträge von anderen sehen und ergänzen. Oder ihr schickt eure Rückmeldungen direkt per Mail an die*den Beratersekretär*in.

Personen

Mitglieder

Kriterium Leitfragen Lösungsansätze
Gewinnung


Gibt es einen ausreichenden Zugang von Neumitgliedern?

Ist die Mitgliederbilanz ausgeglichen bzw. positiv?

→ Fördermitglieder, siehe Fundraising


Aktivierung


Werden die bei den Mitgliedern vorhandenen Potentiale, was aktive Beteiligung angeht, ausreichend genutzt?


  • Feedbackinstrumente einführen
  • Ehrenamtspflege - sich aktiv um die Mitglieder kümmern.
  • Ggf. veränderte Angebote schaffen, neue Anknüpfungspunkte schaffen, wie z.B. anstatt SJ-Seminar mal Freizeitfahrten oder anstatt Lesekreis mal Schüler*innencafé etc.
  • Inaktive Mitglieder regelmäßig informieren
  • Neumitglieder informieren (Begrüßungspaket)
  • Willkommenskultur
Partizipation Beteiligen sich die Mitglieder an den für sie relevanten Entscheidungsprozessen bzw. werden sie beteiligt?


  • Einsteiger*innenseminare
  • Über Partizipationsmöglichkeiten informieren
  • Formale Mitgliedsrechte im Kopf behalten
  • Gestaltung des Verbandsleben ermöglichen
  • Gremien und deren Entscheidungen – Relevanz für Mitglieder überprüfen ggf. behutsam ändern/anpassen
  • Alltagspartizipation schaffen und Ämterhäufung abbauen
  • Transparenzproblematik → Mitgliedern fehlen die Information - Informieren ist noch keine Partizipation. Personen müssen konkret wissen was zu erledigen ist.
  • Lernen durch Scheitern! Partizipation nicht aus Angst vor Scheitern/ Schieflaufen eingrenzen. → Felder zum Ausprobieren schaffen und dann laufen lassen.
  • Konsumverhalten / Passivität seitens der Teilnehmenden aufbrechen.

Helfer*innen

Kriterium Leitfragen Lösungsansätze
Ausreichend Helfer*innen für Gruppen Können regelmäßige Gruppenstunden in dem Maße in dem sie nachgefragt werden (bzw. nachgefragt werden könnten) von den vorhandenen Helfer*innen abgedeckt werden?
Ausreichend Helfer*innen für Maßnahmen Sind ausreichend Helfer*innen für die Begleitung von Maßnahmen vorhanden?
Qualifikation der Helfer*innen Sind die Helfer*innen ausreichend qualifiziert?
  • Gruppenleiter*innenschulungen der Bildungsstätten nutzen
  • Schulungen anderer Falken-Gliederungen nutzen
  • Mit anderen Falken-Gliederungen gemeinsam Schulungen durchführen
  • Eigene Schulungen durchführen
  • Erst-Helfer*innen-Schulungen auf den Freizeiten anbieten
  • Junghelfer*innen möglichst früh einbinden
  • Regelmäßig auftretende Schwierigkeiten in Schulungen/Vorbereitungen aufnehmen
  • Kriterien zur Qualifikation herausarbeiten: Juleica-Kriterien und eigene Falken-Kriterien (Gruppe-Machts-Ordner, 24 Stunden, Extranet)

Gremien und Funktionär*innen

Kriterium Leitfragen Lösungsansätze
Qualifikation Haben die Funktionär*innen die nötigen Kompetenzen und Informationen für ihre Tätigkeit?
  • Notwendige Kompetenzen gemeinsam regelmäßig abklären, genügend Zeit einplanen
  • Fehlende Kompetenzen durch Weiterbildung erwerben, Erfahrungen von Vorgänger*innen, Mentoring
Zeitbudget Reicht das Zeitbudget der Funktionär*innen für die anstehenden Aufgaben?

Sind die Aufgaben zwischen den Funktionär*innen verhältnismäßig verteilt?

  • Aufteilung der anstehenden Aufgaben sollte verhältnismäßig verteilt und klar abgesprochen werden.
  • Unterstützung bei vorhandenen Zeitressourcen anbieten
  • Unerfahrene Funktionär*innen kleinere Projekte übertragen, erfahrene Funktionär*innen können unterstützend zur Seite stehen, zusätzlicher Zeitaufwand sollte eingeplant werden.
  • Eine Weiterbildung im Bereich Zeitmanagement
  • Regelmäßige Prüfung, ob Aufgabenverteilung noch verhältnismäßig ist
Beteiligung Sind die gewählten Vertreter*innen an allen Entscheidungen angemessen beteiligt?
  • Protokolle zügig erstellen und verteilen, Beschlüsse können so sinnvoll nachvollzogen werden
  • Bei wichtigen Entscheidungen Telefonkonferenzen abhalten, um allen Beteiligungsmöglichkeit zu geben.
  • Während Vorstandssitzungen Hintergründe für bestimmte Beschlüsse erklären
  • Im Vorfeld Informationen über Mailverteiler austauschen
  • Beschlussfassung transparent machen, z.B. könnte die Sitzungsleitung vor der Abstimmung deutlich sagen: "Jetzt beschließen wir"
  • Eine konstituierende Vorstandssitzung ist der Platz, an dem gemeinsam entschieden wird, wie Beschlüsse gefasst werden.
  • Geschäftsordnung für die Vorstandsarbeit (welche immer veränderbar sein sollte)
  • Beschlusskontrolle.
  • Beteiligungsfördernde Methoden, wie z.B. die Fragekarte für Verständnisfragen
Nachwuchsstrategie Gibt es eine bewusste Strategie, um Personen im Verband gezielt für die Übernahme von Verantwortung vorzubereiten?
  • Genoss*innen, die für die Übernahme von Verantwortung bereit erscheinen, könnten kleinere Projekte übertragen werden z.B. Demoaufruf, Planung Kinderfest
  • Vertrauen deutlich machen
  • Nicht eingreifen, falls es nicht so läuft, wie gewünscht. (lernen durch scheitern)
  • Bei erfahrenen Funktionär*innen hospitieren.
  • Die jungen Genoss*innen sollten Erfahrungen im OV/KV/UB Vorstand sammeln können, bevor sie in Bezirks- und Landesvorstände gehen
  • Niemand sollte vor oder bei einer Konferenz zu einem Posten überredet werden.
  • Bei Ausschüssen die Möglichkeit zur Nachwahl geben.
Alters- und Erfahrungsstruktur Ist in den Gremien ausreichend Innovationsbereitschaft vorhanden?

Ist Kontinuität durch erfahrene Funktionär*innen gegeben?

  • Auch und besonders in einem Kinder- und Jugendverband gehören sinnvolle und stetige Wechsel zur Demokratie. Älteren Genoss*innen sollte die Möglichkeit gegeben werden einen sinnvollen Wechsel durchzuführen, ohne dass sie sich abgeschoben fühlen. Die Mitarbeit in Vorständen der Trägervereine ist eine geeignete Möglichkeit. Ältere Genoss*innen bleiben in Reichweite und die Trägervereine nah am Verband
  • Mentoring ist eine Möglichkeit Innovationsbereitschaft zu fördern
  • Regelmäßige Erfahrungsaustausche z.B. Klausurtagungen, gleichzeitig können Genoss*innen, welche keine Vorstandsposten übernommen haben, eingebunden werden
Personalführung Ist die Zuständigkeit für Personalführung geklärt?

Sind bei den Zuständigen die notwendigen Kompetenzen für (zeitgemäße und mit den Grundsätzen des Verbandes vereinbare) Personalführung vorhanden?

Verantwortungsbewusstsein Sind sich die Funktionär*innen über die Verantwortung, welche sie tragen bewusst?
  • Funktionär*innen tragen eine große Verantwortung. Um sich dieser bewusst zu werden ist es sinnvoll das BKK-Seminar zu besuchen
  • Verantwortung bekommen Vorstände von der Konferenz durch die beschlossenen Anträge.
  • Die Satzung des Verbandes sollte bekannt sein.
  • Gespräche mit Vorgänger*innen und dem Hauptamt
  • Informationen von*m Beratersekretär*in einholen.
Zusammenarbeit Haben alle die gleiche Vorstellung von der Arbeitsaufteilung und den Entscheidungsfindungsprozessen?
  • Zeit für Teamfindung im Vorstand nehmen
  • Klausurtagungen oder ähnliche eigens dafür vorgesehene Termine planen und ausreichend Raum schaffen, um auch Empfindlichkeiten zu formulieren, Missverständnisse lösen und gemeinsame Wege finden zu können

Hauptamtliche

Kriterium Leitfragen Lösungsansätze
Qualifikation


Sind die Hauptamtlichen für ihre jeweiligen Aufgaben ausreichend qualifiziert?


Zeitbudget / Anforderung


Passt das Zeitbudget der Hauptamtlichen zu den an sie gestellten Anforderungen?


Offenheit Sind die Hauptamtlichen bereit von gewohnten und eingespielten Verfahrensweisen abzuweichen?
  • Anforderungen/Erwartungen klar formulieren
  • Verantwortungsbereiche festlegen
  • Regelmäßige Vorstandssitzungen mit Hauptamtliche*n
  • Regelmäßige Mitarbeiter*innengespräche
  • Bei mehreren Hauptamtlichen Aufgabengebiete rotieren lassen
  • Wechsel des*der Hauptamtlichen als Option mitdenken (Hauptamtlichen eine andere Perspektive bieten)
  • Bei mangelnder Offenheit des*der Hauptamtlichen für neue und kreative Ideen Hilfe suchen
  • Fortbildungen zur Entwicklung neuer Ideen, aber auch als Perspektive für neuen Job
Motivation Haben die Hauptamtlichen die notwendige Motivation für die für sie anstehenden Aufgaben?
  • Anforderungen/Erwartungen klar formulieren
  • Probleme offen benennen
  • Regelmäßige Mitarbeiter*innengespräche
  • Hauptamtliche in Entscheidungsprozesse einbinden
  • Die Möglichkeit schaffen, für allein agierende Hauptamtliche auch mal im Team zu arbeiten
  • Positive Gestaltung des Arbeitsumfelds
  • Für Probleme/Wünsche der Hauptamtlichen offen sein
  • Über notwendige Veränderungen offen sprechen
  • Teilnahme der*des Hauptamtlichen an überregionalen Veranstaltungen erwünscht
Einverständnis mit Zielen des Verbandes Sind die Hauptamtlichen mit den Zielen des Verbandes einverstanden, berücksichtigen und vertreten diese in ihrer Arbeit?
Zusammenarbeit im Hauptamt Sind die Hauptamtlichen komplette Einzelkämpfer*innen oder tauschen sie sich untereinander aus?
  • Bei mehreren HAs: Regelmäßige Bürobesprechungen, gemeinsame Ziele definieren
  • Mit HAs der anderen Ebenen (Landes, Bezirks, KV-Ebene) absprechen
  • Teilnahme an Sekretär*innentagungen u.ä.
  • Austausch mit Hauptamtlichen anderer vergleichbarer Falken-Gliederungen
  • Teilnahme an überregionalen Veranstaltungen erwünscht
  • Bei unerfahrenen Hauptamtlichen evtl. Mentoring mit erfahrenen Hauptamtlichen
Zusammenarbeit mit dem Ehrenamt

Gibt es eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamt?

Strukturen

Finanzielle / Materielle Ausstattung

Kriterium Leitfragen Lösungsansätze
Finanzplanung

Ist die finanzielle Situation des Verbandes für alle Entscheidungsträger*innen transparent?

Können auftretende finanzielle Probleme rechtzeitig erkannt werden?

Kostendeckung

Sind die laufenden Kosten gedeckt?

Gibt es eine ausreichende Finanzierung der Grundstruktur und der angestrebten und von Ehren- und Hauptamtlichen abdeckbaren Aktivitäten?

  • Jugendpolitische Einflussnahme auf Fördersituation über Jugendringe (s. Jugendringe)
  • Klären, ob alle zur Verfügung stehenden Fördermittel genutzt und alle Förderfähigen Maßnahmen gefördert werden
  • Einen grundsätzlichen strategischen Umgang mit Projektmittelausschreibungen finden
  • Unterschiedliche öffentliche Fördermittelgeber (Bundesmittel, EU etc.) anzapfen
  • Gute Kontakte zu öffentlichen Trägern (klären welche das sind) aufbauen, um leicht an Sondertöpfe heranzukommen
  • Drittmittel von Stiftungen einwerben durch Projektanträge (Problematik der Eigenmittel, s. Übersicht von Fördermittelgebern)
  • Gutes Wissensmanagement bezüglich Fördermöglichkeiten, insbesondere auch bezüglich lokaler Stiftungen und kommunaler Förderung
  • Kleinere Finanzierungsmöglichkeiten: z.B. Förderung von Broschürendruck o.ä. über Werbung (s. Sponsoring)
  • Systematisches Werben von Spender*innen und Fördermitgliedern (s. Fundraising und insb. Online-Fundraising)
  • Monetarisierung ehrenamtlicher Arbeit
  • Zusätzliche Einnahmen durch Verleihung und Vermietung generieren (z.B. Material, Zelte, Räume)
Verbandsvermögen

Ist ausreichend Verbandsvermögen vorhanden?

Ist ausreichend Eigenkapital, im Sinne von Rücklagen vorhanden?

  • Finanzplanung (s.o.) und Kostendeckung (s.o.) als Voraussetzung für Vermögensbildung
  • Steuerrechtliche Möglichkeit der Rücklagenbildung nutzen! Auch gemeinnützige, steuerbefreite Organisationen dürfen Überschüsse erzielen! (vgl. Abgabenordnung §58: https://www.gesetze-im-internet.de/ao_1977/__58.html)
  • Einwerben von zweckungebundenen Spenden (s. Fundraising)
  • Überschüsse vernünftig(!) investieren
Ausstattung

Ist notwendiges Arbeitsmaterial vorhanden? (Zelte, Fahrzeuge, etc.)

Investitionen und Risikoabsicherung

Sind ausreichend Rücklagen vorhanden, um auf nicht eingeplante, aber nicht unwahrscheinliche finanzielle Belastungen reagieren zu können?

Sind ausreichend Mittel für notwendige Neuinvestitionen vorhanden?

Ist die Zahlungsfähigkeit gesichert?

  • Zinslose Darlehen von finanzstarken Trägervereinen oder von dritten (Stiftungen o.ä.)
  • Enge Zusammenarbeit mit Trägervereinen, um gemeinsam Liqiditätsengpässe zu vermeiden
  • S. Kostendeckung und Verbandsvermögen
  • Um rechtzeitig Maßnahmen zur Sicherung der Liquidität ergreifen zu können, ist eine Liquiditätsplanung sinnvoll

Räume

Kriterium Leitfragen Lösungsansätze

Kapazität

Sind die vorhandenen Räumlichkeiten ausreichend für die zeitliche und räumliche Beanspruchung durch stattfindende Aktivitäten?

  • Immer nutzen! Volle, zu volle Räume sind ein Anspruch auf mehr!
  • Räume Dritter mitnutzen – vornehmlich Räume, die auch übernommen werden können z.B. lieber Jugendclub, als Parteibüro etc.
  • Entrümpeln – Projekte, Gruppen etc. haben einen Hang Überflüssiges anzusammeln
  • Falls möglich renovieren, aus- oder umbauen

Zielgruppentauglichkeit

Sind die Räume ansprechend für die Personengruppen, die sich dort aufhalten (sollen)?

Zugänglichkeit

Können Gruppen, welche die Räume nutzen wollen, dies auch unkompliziert tun?

  • Selbstcheck – Was muss ich tun, wenn ich die Räume nutzen will?
  • Einem nahestehende Gruppen z.B. Antifa, Jusos, Solid, DIDF etc. ansprechen und einladen
  • Private Vermietungen – Aufwand vs. Nutzen abwägen

Zustand

Ist der Zustand der Räumlichkeiten ausreichend gut?

  • Bei Verdacht Zustand schätzen lassen – Verbandsmitglieder mit Kenntnissen einbinden
  • Verantwortlichkeit für bauliche Instandsetzung klären
  • Projektgelder beantragen
  • Freiwilligen-Netzwerk aufbauen – viele Leute einbeziehen
  • Wieder in einen guten Zustand bringen – Räume sind Aushängeschilder des Verbands


Netzwerke

Kriterium Leitfragen Lösungsansätze

Jugendringe

Ist der Verband in den entsprechenden Jugendringsstrukturen ausreichend vertreten?

Werden Vollversammlungen und Ausschüsse besucht?

Gibt es eine aktive Mitarbeit in Gremien und Arbeitsgruppen der Jugendringe?

  • Informieren über Jugendringsstrukturen und Aufnahmebedingungen
  • Realistische Einschätzung der ehren- und hauptamtlichen Kapazitäten zur Mitwirkung in den Gremien der Jugendringe
  • Entwicklung einer konkreten Strategie für die Jugendringsarbeit, um die Zeit in den Gremien sinnvoll zu nutzen
  • Vernetzung mit anderen Jugendverbänden, um gemeinsame Ziele im Jugendring zu verfolgen

(s. Arbeitshilfe zu Jugendringsarbeit)

Überregionale, innerverbandliche Vernetzung

Gibt es Kontakte zu anderen Falkengliederungen?

Findet ein regelmäßiger Austausch statt?

Gibt es Kooperationen?

Werden regelmäßig Veranstaltungen des Bundesverbandes besucht?

  • Prüfen, ob es regionale Verbandsaufbau-AG`s gibt, bei denen man sich anschließen kann und ggf. welche ins Leben rufen
  • Bei angrenzenden Gliederungen nach gemeinsamen „Themen“ suchen und Kontakt aufnehmen
  • Regelmäßige (jährlich?) polythematische Seminare mit „Planungscharakter“
  • Als Gruppe Angebote (Abendveranstaltungen, rotes Kino etc. ) anderer Gliederungen besuchen zum gegenseitigen Kennenlernen
  • Bundesmaßnahmen besuchen und als Angebote in die eigene Jahresplanung mit aufnehmen
  • Bei Fahrtkostenproblemen Beratersekretär*in ansprechen und sich nach Finanzierungsmöglichkeiten erkundigen
  • AG Verbandsaufbau einladen und Konzepte entwickeln
  • Auf Bundesveranstaltungen gezielt Bündnispartner*innen suchen und kennenlernen
  • Sich über die Aktivitäten anderer Gliederungen informieren lassen (Facebook, Twitter, Newsletter etc.), um von deren Veranstaltungen zu erfahren
  • Siehe Maßnahmen → Auslastung/ Regelmäßigkeit

Trägervereine

Gibt es eine strukturelle Anbindung an die im Zuständigkeitsbereich existierenden Trägervereine?

Gibt es eine gegenseitige Unterstützung von Verband und Trägerverein?

Werden Synergieeffekte genutzt?

  • Liste mit allen existierenden Trägervereinen und Ansprechpersonen erstellen. Beim Bundes- Z.e.V. nachfragen.
  • Ehemalige Haupt- und Ehrenamtliche nach ihren Erfahrungen fragen ( evtl. Altfalkenfest zum Erfahrungsaustausch)
  • Herausfinden, ob es Synergieeffekte geben kann und beschließen, ob sich der Aufwand lohnt (vielleicht sich erst auf eine/n konzentrieren)
  • Klären inwiefern über die Satzung eine Anbindung an den Verband sichergestellt ist und ggf. auf nötige Veränderungen drängen
  • Aktiv in die Vorstandsarbeit der Trägervereine einbringen
  • Nach Möglichkeit “eigene” Häuser buchen und Räume nutzen
  • Werbung in den Häusern auslegen (auch, wenn kein „Erfolg“ zu erwarten ist-sichtbar bleiben)
  • Newsletter an die Mitglieder schicken

Bündnisarbeit

Gibt es Bündnisse mit anderen Organisationen (NGOs, Parteien, Gewerkschaften etc.)?

  • Überblick über naheliegende Bündnispartner*innen und Bündnisse verschaffen und nach gemeinsamen Themen suchen und Ansprechpersonen finden
  • Geeignete Organisationen anschreiben und um Zusammenarbeit bitten ( bei Interesse: Planungstreffen mit allen Interessierten)
  • Kinderbetreuung bei Konferenzen, Festen u.ä. anbieten
  • Gibt es lokale Themen mit Kooperationsbedarf?
  • In den Organisation nach Altfalken suchen, die Unterstützung anbieten können
  • Nach Möglichkeit Fördermitgliedschaften, Spenden o.ä eintreiben
  • Freizeiten, Seminare, Zeltlager nach Möglichkeit über deren Verteiler laufen lassen
  • Bei Interesse gemeinsame Auslandsreisen planen bzw. gegenseitig teilnehmen.

Untergliederungen

Kriterium Leitfragen Lösungsansätze

Angemessenheit des Organisationsgrads

Ist die Strukturierung des Verbandes angemessen für die Zahl der (aktiven) Mitglieder?

  • Gibt es genug aktive Vorstände, so dass für alle Mitglieder jemand ansprechbar ist?
  • Die überordneten Gremien nach Möglichkeit mit Mitgliedern ALLER Untergliederungen besetzen
  • Sitzungsstruktur nicht lähmend gestalten
  • Verantwortlichkeiten vergeben, Projekte auslagern (AG's o.ä.), evtl. Hauptamtliche verschiedenen Bereichen zuordnen
  • Ggf. Geschäftsführender Vorstand, um Vorstandsitzungen zu entschlacken
  • Aktive Menschen gezielt zu Vorstandsitzungen einladen, wenn “deren Interessen” besprochen werden
  • Bei Sitzungen oder Treffen mit neuen Interessierten, darauf achten nicht zu exklusiv zu kommunizieren
  • Wege finden, wie mit ALLEN kommuniziert werden kann (Menschen ohne Email usw.)
  • Strukturen an die Realitäten anpassen und evtl. vereinfachen oder erweitern

Verfügbarkeit von "Stützpunkten"

Gibt es für potentielle Mitglieder erreichbare Anlaufpunkte?

  • Regelmäßig ansprechbares Gliederungsbüro mit festen Zeiten
  • Räume finden und regelmäßige Aktivitäten zu festen Zeiten an festen Orten | regelmäßig und verlässlich bespielen. (s. Räume)
  • Virtuelle Stützpunkte (Homepage, Facebook, Newsletter, Mail, WhatsApp usw.) aufbauen und sinnvoll bespielen
  • Unterstützung beim Aufbau von Gruppen und OVs durch die höhere Ebene, bestehende Arbeitshilfen nutzen (z.B. Spielanleitung)

Aktivitäten

Gruppen

Kriterium Leitfragen Lösungsansätze

Altersabdeckung


Gibt es für alle relevanten Altersbereiche Gruppen?

Regelmäßigkeit


Finden regelmäßige Treffen / Aktivitäten der vorhandenen Gruppen statt?

  • Geeignete Räume und Uhrzeiten finden, die für alle gut zu erreichen sind (s. Räume)
  • Für Gruppenstunden gibt es verschiedenste Formate, die den Gegebenheiten angepasst sein sollten

Maßnahmen

Kriterium Leitfragen Lösungsansätze

Regelmäßigkeit

Finden regelmäßig Maßnahmen (Zeltlager, Seminare, Fahrten...) statt?

  • Ursache ermitteln
  • Suche nach Kooperationspartner*innen
  • Warnungen/Hinweise/Erfolgsbedingungen ausformulieren (Erwartungshaltungen klarmachen, inhaltliche/pädagogische Grundlagen finden...)
  • Sammeln von Interessen der bereits aktiven Kinder und Jugendlichen:

Auslastung

Sind die Maßnahmen ausgelastet?

  • Analyse: Teilizahlen? Stehen finazieller und ehrenamtlicher/hauptamtlicher Aufwand in einem Verhältnis?
  • Was sind die tatsächlichen Zielgruppen einer Veranstaltung? Teilialter, Interessen, räumliche Entfernung
  • Verteiler für verschiedene Zielgruppen anlegen
  • Wo sind Kooperationspartner mit Teilis, die sich für manche der eigenen Maßnahmen interessieren können? So lassen sich deren Verteiler und öffentlichkeitswirksame Wege ebenfalls nutzen.
  • Verwendete Sprache auf Flyern und Ausschreibungen auf Ansprache der entsprechenden Zielgruppe überprüfen
  • Plattformen von Jugendringen für Werbung nutzen, Flyer, eigene Homepage, Mailverteiler, Mailverteiler befreundeter Organisationen
  • Regelmäßige Austauschformate in der Gliederung mit bereits aktiven Menschen und Gruppen, um Interessenlagen abzufragen. Möglicherweise hier gemeinsam Aktivitäten und Maßnahmen aussuchen und festlegen
  • Die Rahmen und Formate bestehender Maßnahmen und Veranstaltungen überdenken und ändern (dazu auch die Austauschformate und Feedback nutzen)
  • Bereits Teilnehmende animieren Freund*innen und Bekannte mitzubringen
  • Auf unmittelbare Folgeveranstaltungen hinweisen und die vorherigen Veranstaltungen zur Ansprache und Mobilisierung nutzen
  • Nachbereitungen für Maßnahmen nutzen (Bsp.: Auf einem Zeltlagernachbereitungsseminar das folgende Zeltlager andenken)
  • Weniger politische Veranstaltungen? “Wohlfühlseminar” über Musik (Inhalte von Songtexten), Kochen/Essen (kann man auch toll mit politischen Dialogen verbinden)

Zielgruppenabdeckung

Gibt es für alle Mitglieder und Interessierte ausreichend Möglichkeiten an größeren Maßnahmen teilzunehmen?

Werden dabei alle vorhandenen Interessen berücksichtigt?

  • Formate finden, um Interessen abzufragen und aktive Ehrenamtliche über das Jahresprogramm mitentscheiden lassen zu können
  • Möglichkeiten finden Ortsgruppen auch kurzfristig bei Themenabenden und Aktionen über aktuelle Themen zu unterstützen
  • Eine passende Auswahl treffen, welche Interessen können über Maßnahmen des Bundesverbandes oder anderer Gliederungen abgedeckt werden (dazu gehört eine Vernetzung der HA’s und Vorstände), welche Maßnahmen kann die Gliederung selbst gut anbieten
  • niedrigschwellige Angebote

Politische Bildungsarbeit

Kriterium Leitfragen Lösungsansätze

Angebot / Thematische Vielfalt


Gibt es ein ausreichendes Angebot an politischer Bildungsarbeit?

Deckt das Angebot eine ausreichend hohe Themenvielfalt ab?

  • Gute Evaluation von Seminaren, Feedback etc.
  • Vergleich mit anderen Bildungsträgern in der Umgebung, ggf. Kooperationen
  • Bundesmaßnahmen nutzen, z.B. Rosa&Karl etc.
  • Fortbildung in politischer Bildungsarbeit / Zusammenarbeit mit KLH/SBZ
  • Mitgliedern Honorartätigkeit in Bildungsstätten ermöglichen

Zugänglichkeit vs. Anspruch

Sind die Bildungsangebote gleichermaßen leicht zugänglich und trotzdem ausreichend anspruchsvoll?

Wird die unterschiedliche Voraussetzung potentieller Teilnehmenden beim Angebot berücksichtigt?

  • Preispolitik und ihre Grenzen
  • Analyse der TN Struktur und Evaluation der Ergebnisse
  • Formate hin zur non-formalen Bildung ändern und weg vom Lesekreis / Uniseminar
  • Handwerkliche Workshops und Bildung
  • Gerade bei sehr heterogenen Gruppen muss die positive Resonanz im Vordergrund sein – ansonsten Zielgruppe homogenisieren, z.B. alle SJ-GHs etc.


Politische Kampagnen

Kriterium Leitfragen Lösungsansätze

Öffentliche Wahrnehmung

Sind politische Kampagnen des Verbandes nach Außen ausreichend sichtbar?

  • Thema und Ausrichtung der Kampagne überprüfen – nicht jedes Thema trägt und auch nicht jede Forderung.
  • Zuspitzen und provozieren!
  • Hintergrundinformationen bieten
  • Befreundete Organisation miteinbeziehen und ggf. um Unterstützung bitten
  • Layout, Aufkleber und Plakate – Soziale Medien verstärkt nutzen
  • Ggf. Pressearbeit
  • Aktionen z.B. Demo, Flashmob

Aktualität

Werden aktuelle Themen in der politischen Arbeit aufgegriffen?

Bzw. kann ausreichend schnell auf aktuelle Themen reagiert werden?

  • Learning by Doing
  • Fortbildung zur Kampagnenfähigkeit
  • An jährlichen Kampagnen üben, z.B. 1.Mai, Naziaufmärsche etc.
  • Wissenstransfer gewährleisten
  • Equipment anschaffen, d.h. bei Projektanträgen Kampagnenfähigkeit mitbedenken
  • Netzwerke mit nahestehenden Organisationen