Online-Fundraising

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Es mag die Situation geben, dass ihr eine total tolle Idee für ein Projekt oder ein Seminar, eine neue Merchandiseproduktreihe oder was auch immer habt. Aber Geld dafür habt ihr nicht. Ihr könnt die Idee nicht über Fördermittel umsetzen, Eigenmittel habt ihr nicht oder könnt/ wollt sie nicht einsetzen. Aber nicht immer muss es das dann gewesen sein. Eine relativ neue Möglichkeit, Spenden einzusammeln bietet das sogenannte Online Fundraising.

Hier werbt ihr mit einer ganz konkreten Idee dafür, dass Menschen euch unterstützen und zwar in Form von zweckgebundenen Geldspenden.

Mittlerweile gibt es zahlreiche Anbieter im Netz, die euch für eure Ideen eine Plattform bieten. Manche sind kostenlos, andere wollen Geld für ihre Leistung.

Welches Werkzeug für die eigene Gliederung das richtige ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Grundsätzlich solltet ihr euch überlegen, wie viel Zeit und Geld ihr investieren wollt, welche Erwartungen ihr an das jeweilige Werkzeug (und auch das Internet an sich) richtet und wie hoch das eigene technische Verständnis ist. Die folgende Liste gibt eine erste Übersicht, ist aber nicht vollständig.

  • Zur Präsentation des eigenen Vereins bieten sich die kostenlosen Plattformen Betterplace.org und HelpDirect.org an. Sie bieten, ebenso wie der kostenpflichtige Anbieter Ammando.com, auch Spendenformulare zur Integration in die eigene Homepage an. Man kann dort aber auch die eigene Organisation und Arbeit präsentieren und Möglichkeiten zum Empfangen von Spenden (u. a. über Bankeinzug, Kreditkarte und Paypal) nutzen.
  • Kunden der GLS Bank sowie der Bank für Sozialwirtschaft können auch auf die hauseigenen Spendenwerkzeuge der beiden Geldinstitute zurückgreifen. Sie finden sich unter gls-spendenportal.de bzw. spendenportal.de.
  • Wer neben einem Spendenformular auch eine ausgefeilte Spenderverwaltung sucht, sollte sich die umfangreichen Angebote der Firmen Fundraisingbox.com, Altruja.de oder Spendino.de ansehen. Diese bieten u. a. die Möglichkeit, große Mengen an Spenderdaten zu verarbeiten, zu organisieren und unter Umständen auch mit vorhandenen Spender-Datenbanken zu verknüpfen.
  • Für das Thema Anlass-Spenden gibt es Werkzeuge zur Einrichtung und Integration von Spendenaktionen. Zu den Anbietern zählen z. B. Donare.de, Helpedia.de, Alvarum.de oder betterplace.org. Auch Altruja.de bietet hierfür ein entsprechendes Werkzeug an.

Sinnvoll sind diese Werkzeuge besonders dann, wenn deine Gliederung bereits aktive Spender hat, die gerne mehr tun wollen. Das funktioniert aber meist nur, wenn diese Spender selbst über einen internetaffinen Freundes- oder Kollegenkreis verfügen.

  • Viele Anbieter setzen auch auf das Thema Provisionsspenden. Hierbei wird ein Teil (oder die gesamte) Provision eines Online-Einkaufs an die (eigene) Organisation gespendet. Zu den Anbietern gehören u. a. Schulengel.de, Bildungsspender.de, PlanetHelp.de oder gooding.de und boost-project.com. Einen ähnlichen Ansatz bietet Elefunds.de, welche Spendenfunktionen in Online-Shops ermöglichen.
  • Auch über das Versteigern von Gütern im Rahmen von Online-Auktionen lassen sich Spenden generieren. Dies ist sowohl über eBay Charity möglich als auch über den neuen Anbieter Fraisr.com. Gerade bei Auktionen ist zu beachten, dass diese häufig nur dann erfolgreich sind, wenn sie mit entsprechender Medien- und Öffentlichkeitsarbeit begleitet werden.

Auch für alle anderen Werkzeuge gilt: Das Internet ist keine Wunderkiste und das Anwerben von Spendern auch online mit Aufwand und im besten Fall mit der Einführung einer entsprechenden Fundraising-Strategie verbunden. Umso mehr Dienste ihr nutzt, umso mehr Seiten und Angebote müssen gepflegt werden. Im Zweifelsfall ist weniger mehr, denn es erlaubt eine Konzentration auf den gewählten Kanal und hinterlässt keine verwaisten Profilseiten.

Sinnvoll ist auf jeden Fall die Integration einer Spendenfunktion in die eigene Homepage. Dies kann dann z. B. um die Möglichkeit der Provisionsspende ergänzt werden, die zu besonders einkaufsstarken Zeiten, wie beispielsweise in der Vorweihnachtszeit, beworben werden kann.

Einfach ausprobieren und gucken, welche Werkzeuge am besten zu euch und eurer Organisation passt. Soweit ein Überblick.


Nun folgen an dieser Stelle noch ein paar Hinweise, die ihr beachten solltet, damit eure Spendeneinwerbung auch das gesteckte Ziel erreicht und eure Idee umgesetzt werden kann. Manchmal geht das Geld nämlich an die Spender*innen zurück, wenn nicht ein bestimmtes Quorom an Spenden bei euch eingeht (hier solltet ihr auf jeden Fall bei der Auswahl der Plattform auf die AGB’s achten).

So geht gutes Online-Fundraising

Situationsanalyse:

Vorab klären, in welcher Situation sich die eigene Verein befindet, und das geplante Vorhaben hinterfragen. Zum Beispiel:

  • Warum soll mit Fundraising begonnen werden?
  • Ist Online-Fundraising als einziger oder als ergänzender Kanal geplant?
  • Wie schnell brauche ich Gelder und zur Realisierung welcher Projekte?
  • Welche Kapazitäten stehen fürs Fundraising zur Verfügung? Wer ist verantwortlich?

Bedürfnisse abklären:

Online-Fundraising ja, aber wie genau soll es aussehen?

  • Soll eine eigene technische Lösung programmiert werden?
  • Soll auf einen Fremdanbieter zurückgegriffen werden?
  • Wie sieht es mit dem Thema Datenschutz und Sicherheit aus?

Je genauer die eigenen Bedürfnisse skizziert sind, umso einfacher wird der nächste Schritt. Werkzeug auswählen:

Bei der Entscheidung für das richtige Werkzeug spielen besonders die Faktoren Geld, Zeit und Service eine Rolle.

  • Wie viel Geld kann für das passende Werkzeug ausgegeben werden?
  • Wie aufwendig ist dessen Integration, Benutzung und Wartung?
  • Wer hilft mir dabei und wie schnell bekomme ich Antwort auf meine Fragen?

Und natürlich das Wichtigste: Erfüllt das Werkzeug alle meine Bedürfnisse, kann es z. B. Spenden über verschiedene Zahlungssysteme abwickeln, verschickt es automatische Bestätigungen, kann ich es optisch anpassen?

Strategie festlegen:

Nachdem das passende Werkzeug ausgewählt wurde, geht es nun um die (Kommunikations-)Strategie:

  • Wie weise ich auf den neuen Spendenkanal hin?
  • Wie werden meine Interessenten auf die neue Möglichkeit aufmerksam?
  • Mit welchen Argumenten überzeuge ich bestehende Spender, auch Online-Spenden in Betracht zu ziehen?
  • In welchen meiner bestehenden Kommunikationswege und -materialien muss ich den Hinweis einbauen?

Loslegen!

Nun zur Umsetzung: Interessenten und Spender über die geplanten Kommunikationswege (Mailings, Social Media, klassische Printkommunikation etc.) ansprechen, überzeugen und bestenfalls konvertieren. Wenn alles gut geklappt hat, werden nun die ersten Online-Spenden fließen. Danke sagen und Strategie überprüfen: Das Wichtigste nicht vergessen: den Spendern danken! Und sie von nun an mit Berichten auf dem Laufenden halten und eine Beziehung zu ihnen aufbauen. Gleichzeitig gilt es, die Strategie zu überprüfen:

  • Hat alles wie erwartet geklappt?
  • Was hat nicht funktioniert und warum nicht?

Gegebenenfalls muss dann die Strategie noch einmal angepasst werden: dabei unbedingt auch auf das Feedback von Interessenten und Spendern hören.