Praktikum

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Ein Praktikum bei den Falken kann aus mehreren Gründen sinnvoll sein. Die*der Praktikant*in bekommt einen Einblick in die Tätigkeit der Hauptamtlichen, der Verband bekommt für eine gewisse Zeit eine zusätzliche Arbeitskraft. Studierende oder angehende Erzieher*innen können auch ein Zeltlager als Praktikum anerkennen lassen, da dabei die Vor- und Nachbereitung ebenfalls angerechnet wird und man im Zeltlager mehr als acht Stunden am Tag arbeitet, kann mit einem zweiwöchigen Zeltlager ein längeres Praktikum nachgewiesen werden. Aber Vorsicht: Wir wollen durch das Schaffen von Praktika keine zweite Hauptamtlichenstruktur schaffen. Ein Praktikum soll jungen Menschen die Möglichkeit geben Erfahrungen zu sammeln und Kompetenzen zu erweitern. Aber nicht beim Kaffee kochen.

Sinnvoll ist es daher, direkt nach der Entscheidung Praktika anzubieten, eine Konzeption für ein Praktikum zu entwickeln. Der*dem Praktikant*in sollte zum eine Anleitung geboten sein, das heißt, jemand von den Hauptamtlichen muss verantwortlich für die Person sein. Auf der anderen Seite eignen sich Praktika aber auch, um die Selbstständigkeit und die eigenverantwortliche Arbeitsweise zu fördern. Daher kann es sinnvoll sein, in ein Praktikum auch ein eigenes Projekt für die*den Praktikant*in zu integrieren. Am besten sollte das gemeinsam mit der Person entwickelt werden. So kann die Person (unter Anleitung und Begleitung) eigene Schritte planen und gehen, arbeitet in einem eigenen Verantwortungsbereich und kann sich auch bei Bedarf Rat und Hilfe holen.

Aber an dieser kurzen Umschreibung seht ihr auch: Ein Praktikum ist für die hauptamtliche Struktur nur selten eine Arbeitsentlastung. Oft ist das Gegenteil der Fall: Es ist eine weitere Aufgabe, denn Praktikant*innen wollen und sollen betreut und begleitet werden. Dazu gehören regelmäßige Vor- und Nachbesprechungen zwischen der/ dem Praktikumsanleiter*in und den Praktikant*innen. Arbeitsabläufe und durch die Praktikant*innen zu übernehmende Tätigkeiten sollen transparent gemacht und ausführlich erklärt werden – dies kostet oft mehr Zeit, als wenn das Hauptamt die Aufgabe einfach wie gewohnt ausgeführt hätte. Wenn ihr das gewährleisten könnt, ist ein Praktikum sowohl für euch, als auch für die Personen, die es machen, ein tolle Sache, die beiden Seiten helfen kann.

Unter diesen Prämissen kann ein Praktikum natürlich für euch als Gliederung auch eine weitere Art der Öffentlichkeitsarbeit und Mitgliedergewinnung sein. Ihr könnt eure Praktika beispielsweise an Hochschulen und Fachhochschulen ausschreiben und so Menschen aus den sozialen Bereichen auf euch aufmerksam machen, die vielleicht eine positive Einstellung gegenüber unseren Ansichten, Einstellungen und unserer Pädagogik haben. Da sie eh ein Praktikum absolvieren müssen ist das für uns eine gute Gelegenheit, mit ihnen in Kontakt zu treten. Nicht selten sind aus zuerst oberflächlichen Pflichtpraktika durch die Arbeit und das Kennenlernen des Verbands, aktive Mitstreiter*innen geworden. Gegenüber unbezahlten freiwilligen Praktika sollten wir als sozialistischer Jugendverband generell sehr skeptisch sein, sie schaffen eine Struktur jenseits der Lohnarbeit, die oft junge und gut ausgebildete Menschen in einer Dauerschleife, jenseits der Erwerbsarbeit gefangen hält.