Sozialistische Erziehung

Aus Falken-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Begriff der sozialistischen Erziehung ist komplex darzustellen. Zu Beginn sei zu sagen, dass die Anfänge, auf die Entstehung der sozialistischen Bewegungen in Bezug auf die Legalisierung der pädagogischen Arbeit zurückzuführen sind. Zu Beginn stand hinter dem Begriff der sozialistischen Erziehung kein pädagogisches Konzept, es war mehr ein Verständnis - dank gemeinsamer Überzeugungen - dass den oft nationalistischeren Lehrer*innen ein Gegengewicht zu schaffen sei. Aufklärung und Humanität, kein autoritäres Gehabe, keine religiösen Mythen etc. (siehe 24 Stunden sind kein Tag, Heft 31). Löwenstein leitete dann aus dem Bedarf einer pädagogischen Konzeption und dem allgemeinen Trend zur Vergesellschaftung grundlegende pädagogische Zielsetzungen ab:

Erziehung...

  • zur Solidarität
  • zum kooperativen und genossenschaftlichen Handeln (statt Konkurrenz)
  • zur internationalen Verständigung
  • zu einer Anti-Kriegshaltung und einem Pazifismus, der nicht nur moralisch begründet ist

Ein wichtiges Prinzip war zudem die Koedukation, die gemeinsame Erziehung von Jungen und Mädchen, sowie die Erziehung zu einer nichtreligiösen Diesseitigkeit, verbunden mit Toleranz gegenüber religiösen Überzeugungen anderer.

Für die sozialistische Erziehung aus heutiger Sicht sind wohl vor allem die Zeltlager mit den Lagerparlamenten ein wichtiger Faktor. Hier erfahren Kinder und Jugendliche bereits sehr schnell, dass alle Entscheidungen gute und schlechte Seiten mit sich bringen und dass manchmal auch falsche Entscheidungen getroffen werden. Aus momentaner Verbandsperspektive sollte deshalb die Lagerdemokratie und die damit verbundenen demokratischen Gremien gut durchdacht und kontinuierlich weiter verbessert werden.