Willkommenskultur

Aus Falken-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Bei der Falkenarbeit sind Gruppen und die damit verbundenen Dynamiken, von entscheidender Bedeutung. Es ist eine große Stärke des Verbandes, dass sich die dort entstehenden Verbindungen nicht selten über mehrere Lebensabschnitte halten und es im Laufe der Zeit vielfältige Verbindungen auf den verschiedensten Ebenen gibt.

Gleichzeitig ist es aber eine weitere Stärke unseres Verbandes, dass wir immer offen genug bleiben, um auch neue Menschen für uns zu interessieren und zu begeistern.

In diesem Zwischenspiel passiert es manchmal, dass sich unbeabsichtigt gemeinsam gefundene Positionen und ausgehandelte Prozesse der Leute, die schon lange Zeit miteinander verbringen, in einer Art verfestigen und weitergetragen werden, die es für neue Menschen schwierig machen kann, diese zu durchschauen und sich einzufinden.

Weil das aus vielerlei Sicht schwierig sein kann, sollten sich die verschiedenen Ebenen der Falkenstrukturen immer mal wieder die Mühe machen, zu überprüfen, ob es Ebenen gibt auf denen es zwar der ausdrückliche Wille und manchmal sogar der Zweck ist, neue Mitglieder zu gewinnen, eine gewisse Exklusivität das aber behindert.

Während eine Gruppenstunde ja durchaus fest und damit „geschlossen“ sein kann, sollten alle anderen Gruppen und besonders die verantwortlichen Gremien sich zwischenzeitlich damit auseinandersetzen, wie es für fremde Menschen wohl sein mag, auf sie zu treffen.

Folgende Fragen könnten dabei helfen das zu tun:

  • Wie offen wollen wir sein?

Die spontane Antwort darauf ist oft: „Bei uns sollen alle mitmachen können!“ Bei genauerer Betrachtung gibt es aber natürlich Grenzen. Wenn wir jegliche Form von Rassismus, Sexismus und Herrschaft ablehnen, bedeutet das, dass es sehr wohl Menschen gibt, die wir nicht bei uns haben wollen. Dabei kann es total spannend sein, sich als Gruppe mal zu überlegen, wo diese Grenze eigentlich liegt.

  • Werfen wir jemanden schon raus, wenn sie*er die Wandbemalung „voll schwul“ findet?

Oder wollen wir mit diesem Menschen lieber ins Gespräch kommen, um zu erklären, warum wir so etwas nicht sagen? Und wenn wir das wollen: Wie muss der Umgang dann gestaltet sein, dass dieser Mensch sich in der Gruppe wohl fühlt und wiederkommt, so dass solche Gespräche überhaupt möglich sind?

  • Und wie ist es mit anderen Sprüchen? Was geht und was ist zu viel?

Jede Gruppe wird darauf ihre eigenen Antworten geben und es kann durchaus richtig sein, in einer Gliederung bei verschiedenen Anlässen verschiedene Antworten zu geben. Schwierig wird es nur, wenn es dazu keine Absprachen und keine Reflexion gibt. Dann hat nämlich jede*r eine eigene „Normalität“ im Kopf, die für andere kaum zu durchschauen sind

  • Wie gut sind können sich Menschen bei uns über Termine, geführte Debatten und unsere gemeinsamen Regeln informieren?

Oft laufen Absprachen, Verabredungen und ganze Diskussionsstränge über Facebook, WhatsApp oder sonstige Gruppen und es wird dabei nicht an die gedacht, die nicht Teil dieser sind. Oder Verabredungen werden bei privaten Treffen getroffen, weil sich dort zufällig viele Falken aufhalten. Deshalb kann es klug sein, immer mal wieder zu überprüfen, ob eine Überlagerung von der Falkenarbeit zum Privaten gibt, die neue Leute ausschließt.